Flexitarier trifft Fleisch-Freund: Wandel in den Chemnitzer Mensen

18.08.2016
Kategorie: Meldungen , Allgemein , Verpflegung

Schnitzel-Pommes oder doch lieber Soja-Gemüse-Bolognese mit Rösti? Eine aktuelle Studie zu den Essgewohnheiten der Studierenden in Chemnitz und Zwickau zeigt, dass immer mehr Mensagäste vegetarische und vegane Speisen bevorzugen, der Anteil an Fleischliebhabern aber nach wie vor hoch ist. Das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau reagiert auf die geänderten Bedürfnisse mit einem breiteren Angebot.

43 Prozent der befragten Studierenden und Mitarbeiter geben an, Fleischliebhaber zu sein. 47 Prozent bezeichnen sich als Flexitarier – also als Personen, die nur selten und ausgewähltes Fleisch möglichst guter Qualität essen, 7 Prozent ernähren sich vegetarisch, 1 Prozent rein vegan. Die Gruppe der Flexiganer – Personen, die sich vorwiegend vegan ernähren möchten, so es ein entsprechendes Angebot dazu gibt – macht 3 Prozent aus. „Seit September 2013 bieten wir in unseren Chemnitzer Mensen nahezu täglich ein veganes und zusätzlich mindestens ein vegetarisches Gericht an“, betont Pierre Pätzold, Leiter der Abteilung Hochschulgastronomie des Studentenwerkes Chemnitz-Zwickau. „Schnitzel, Currywurst und Burger sind aber nach wie vor überwiegend in ihrer ursprünglichen Variante beliebt.“

Dieses Bild zeigt sich im ganzen Land: Auch wenn der Anteil vegetarischer und veganer Speisen am Mensaessen im Bundesdurchschnitt inzwischen mehr als 50 Prozent ausmacht, sind Schnitzel-Pommes oder Currywurst-Pommes nach wie vor die Renner, sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW).

Laut einer bundesweiten Studie essen 82 Prozent der Studierenden in der Mensa, vor allem zu Mittag und im Durchschnitt dreimal in der Woche. 37 Prozent der studentischen Mensanutzer sind Stammgäste.

Chemnitzer Mensen mittags beliebt

In Chemnitz wird öfter in der Mensa gegessen: 94 Prozent der Chemnitzer Studierenden essen zumindest gelegentlich in der Mensa. Rund 60 Prozent der Mittagesser sind Stammgäste, das sind jedoch 10 Prozent weniger als noch bei der letzten Umfrage im Jahr 2012. Lediglich 5 Prozent der knapp 3.500 Befragten gaben an, zum Mittagessen nie in die Mensa zu gehen. Bei der Frühstücks-, Abend-, und Zwischenversorgung liegt der Anteil deutlich höher: über die Hälfte der Studienteilnehmer nutzt diese Angebote nicht. „Hier wollen wir mit zeitgemäßeren Angeboten versuchen, die Attraktivität zu steigern“, sagt Pätzold. „Künftig wollen wir hier mit eher themenbezogenen Abendangeboten wie dem bereits eingeführten „Burger- oder Potatoe-Dinner“ näher auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten  unserer Gäste eingehen.“

Zufriedenheit leicht gestiegen

Verglichen mit den Umfrageergebnissen 2012 schneiden die Mensen und Cafeterien in Chemnitz etwas besser ab. Vor allem die Noten für den Service und die Örtlichkeiten haben sich leicht verbessert: So vergaben die Befragten für Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter sowie Warte- und Öffnungszeiten insgesamt eine 2,2 (2,5 im Jahr 2012) und für die Örtlichkeiten insgesamt ebenfalls eine 2,2 (2,3 im Jahr 2012). Potential, die Zufriedenheit noch zu steigern, gibt es unter anderem bei den Öffnungszeiten. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Einrichtungen nutzen würden, wenn sie beispielsweise abends oder am Wochenende geöffnet wären. „Hier haben wir mit dem verlängerten Abendangebot am Standort Reichenhainer Straße in die Prüfungszeit hinein auch schon reagiert“, sagt Pierre Pätzold. „Darüber hinaus sind Testöffnungen an einzelnen Terminen, z. B. als Lernzentrum am Ende des Semesters oder in Verbindung mit einer Brunchaktion denkbar. Am Ende liegt es aber an unseren Gästen selbst, inwieweit eine Ausweitung der Öffnungszeiten dauerhaft eingerichtet werden kann.“